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AutorenbildBenedict Rastetter

Giardien? Kein Grund zur Panik! - Was Ihrem Tier wirklich hilft und Rückfälle verhindert

Aktualisiert: 19. Aug.


mikroskopische Aufnahme Giardien Einzeller
Nahaufnahme Giardia

Giardien sind parasitäre Einzeller, die sich im Dünndarm verschiedener Säugetiere vermehren können, so sind auch unsere Hunde und Katzen immer öfter betroffen. Das Problem ist in den letzten Jahren ausgeprägter und häufiger geworden, was dazu geführt hat, dass Giardien inzwischen die Haupt-Ursache für Durchfall bei Hunden und Katzen sind.


Grund dafür ist unserer Erfahrung nach ein falsches Verständnis für die zugrunde liegende Ursache der Giardien. Im folgenden möchte ich erläutern, wie wir bereits vielen Tierbesitzern helfen konnten, die Giardien auf Dauer loszuwerden. Wenn Sie einmal das grundlegende Problem verstanden haben, können die Giardien Ihrem Tier nichts mehr anhaben.




Symp tome

Aussehen von Kot bei Giardien Befall
Typischer Giardien-Kot

Giardien können bei einem betroffenen Tier verschiedene Symptome verursachen, es kommt zu Durchfällen mit gelber Färbung und fettiger Konsistenz, Schleim- oder Blutbeimengungen können enthalten sein. Das muss jedoch nicht der Fall sein, auch ein nur etwas weicherer Kot kann durch Giardien verursacht werden, das Tier hat dann einfach mildere Symptome. Bei Fällen mit sehr ausgeprägten Durchfällen spricht man von einer Giardiose, welche

unbehandelt durch den hohen Flüssigkeitsverlust tödlich verlaufen kann. Daher ist es wichtig, dass Sie möglichst schnell die richtigen Schritte einleiten.




Diagnose

Um Giardien zu diagnostizieren, muss bei Verdacht eine Kotprobe vom Tierarzt untersucht werden. Im besten Fall sammeln Sie Kot von drei Tagen und bewahren die Proben bis zum Besuch beim Tierarzt im Kühlschrank auf. Nehmen Sie parallel gerne schon Kontakt uns auf, damit wir frühzeitig besprechen können, wie Ihrem Tier am besten geholfen werden kann, sollte der Test positiv ausfallen.




Reinigung

Oft erleben wir es in Beratungen, dass Tierbesitzer nach der Giardien Diagnose sehr panisch sind, was den Reinigungsaufwand betrifft. Grundsätzlich ist gute Hygiene bei einem Giardien Befall wichtig, jedoch alles in einem gewissen Rahmen.

Wie bereits oben erwähnt, es handelt sich bei Giardien um Einzeller, die sich im Dünndarm von Hunden und Katzen vermehren.

Giardien existieren in zwei Zuständen, der aktiven und der inaktiven Form. Die aktive Form hält sich im Dünndarm auf, heftet sich dort an die Darmzotten der Darmschleimwand und ernährt sich von den Kohlenhydraten im Nahrungsbrei. Vor dem Ausscheiden wandeln sich die Giardien in die inaktive Form, in sogenannte Zysten um. Die Giardien haben dann eine widerstandsfähige Hülle und können auch außerhalb des Körpers ein paar Tage überleben. Spätestens, wenn Sie mehr als ein Tier haben, lässt es sich nicht vollständig verhindern, dass sich die Tiere durch Beschnuppern mit Zysten reinfizieren, denn es werden mit jedem Durchfall Millionen davon freigesetzt. Es macht daher auch keinen Sinn alle Möbel, Decken usw. täglich zu säubern, da die Reinfektion durch die erneute Aufnahme von Zysten meist sowieso passieren wird und die Möbel dabei kein entscheidender Faktor sind. Was sich jedoch als sinnvoll erwiesen hat, wenn man den Futternapf nach jeder Mahlzeit mit kochendem Wasser ausspült und die Katzentoilette so oft wie möglich leert, um die Menge an neu aufgenommenen Zysten gering zu halten. Um das zu erreichen, bedecken Sie frischen Durchfall im Klo am besten direkt mit Streu. Die in der Wohnung verteilten Zysten sterben nach etwa 5 Tagen in trockener Umgebung ab und stellen in der Regel keine große Gefahr dar, denn Ihr Tier leckt ja schließlich nicht den ganzen Tag das Inventar ab. Die entscheidenden Quellen der Reinfektion sind die Toiletten und Näpfe sowie der Kontakt zwischen Artgenossen.




Rückfälle verhindern

Nahrungsgrundlage der Giardien sind Kohlenhydrate. Und genau das ist der entscheidende Punkt an der Sache. Im herkömmlichen Katzen- und Hundefutter finden sich oft eine große Menge an Kohlenhydraten, davon betroffen ist vor allem Trockenfutter, aber auch so gut wie jedes Nassfutter. Hunde und Katzen sind aufgrund ihrer Biologie Fleischfresser,

d.h. die entsprechenden Kohlenhydrate sollten sich eigentlich gar nicht im Darm der Tiere befinden. Dies gilt zumindest für Katzen, Hunde können durchaus eine gewisse Menge an Kohlenhydraten gut verdauen, jedoch sollten diese, vor allem bei Giardienbefall nur einen kleinen Anteil ausmachen oder ganz weggelassen werden.

Durch die nicht artgerechte Ernährung mit herkömmlichem Futter gibt man den Giardien erst die Grundlage sich so stark zu vermehren, dass es zu Symptomen kommt.

Eine Studie hat nachgewiesen, dass ein Großteil aller Hunde und Katzen Giardien in sich trägt, so wie auch viele andere Mikroorganismen leben sie ganz natürlich im Darm und werden bei gesunder Ernährung vom Immunsystem in Schach gehalten, die Tiere zeigen keine Symptome. Erst wenn die Fütterung nicht stimmt oder das Immunsystem geschwächt ist, kommt es zu Symptomen.

Wir sagen Tierbesitzern daher auch immer, dass man die Giardien nicht als Feind, sondern als Chance betrachten sollte. Denn dadurch sind Sie nun auf ein viel tiefer liegendes Thema aufmerksam geworden, die artgerechte Ernährung. Giardien kommen nicht aus heiterem Himmel, sondern die Haustiere sind fast immer ernährungsbedingt anfällig dafür.


Hochwertiges Katzenfutter
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Am besten lassen sich die Giardien mit der Umstellung auf ein artgerechtes Futter behandeln. Ich empfehle an dieser Stelle das Nassfutter des Shops artgerecht-fellnasen.de, auf welches ich damals gestoßen bin, als meine eigenen Katzen Giardien hatten. Hierbei werden im Gegensatz zu anderen Herstellern nicht minderwertige Fleischreste aus der Massentierhaltung verarbeitet, sondern Fleisch in Lebensmittelqualität aus Schweden, da dort die strengsten Tierschutzgesetze der Welt gelten. Durch den Anteil von 99% Fleisch im Katzenfutter und 90% im Hundefutter kann den Giardien die Nahrungsgrundlage entzogen werden. Zusätzlich wird der Darm Ihrer Tiere nicht durch die im üblichen Tierfutter enthaltenen Medikamentenrückstände belastet.

Bei stark betroffenen Hunden kann ohne Probleme für die Zeit der Behandlung das Katzenfutter genutzt werden, um wirklich keine Kohlenhydrate zu füttern.


Bei einer ausgeprägten Giardiose ist es notwendig, zusätzlich mit einem Medikament zu unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Tierärzte arbeiten meist mit Panacur, dabei handelt es sich um ein breit wirksames Medikament, welches beispielsweise auch zur Entwurmung verwendet wird.

Bei vorbelasteten Tieren raten wir davon ab, da dieses Medikament die Tiere oft sehr schwächt und im Darm auch viele gute Bakterien abtötet. Da die Darmflora 80% des Immunsystems darstellt, kann das dazu führen, dass der Giardien Ausbruch noch schlimmer wird, weil das Immunsystem geschwächt wird. Erlebt haben wir das vor allem bei sehr jungen Katzen.

Für solche Tiere empfehlen wir das Medikament Gambamix mit dem Wirkstoff Carnidazol. Dieses ist offiziell nicht für Katzen und Hunde zugelassen, wird jedoch seit Jahren erfolgreich von Tierbesitzern und auch vielen Züchtern verwendet, da es sehr schonend wirkt und bereits bei wenigen Wochen alten Kitten ohne Nebenwirkungen verwendet wurde. Entwickelt wurde das Medikament für die bei Brieftauben vorkommende Erkrankung gelber Knopf, welche ebenfalls durch Einzeller verursacht wird. Es wirkt daher sehr spezifisch und richtet weniger Schaden bei den guten Bakterien an.

Wir empfehlen die Dosierung des Gambamix immer individuell abzuwägen, denn jedes Tier ist unterschiedlich. Dabei arbeiten wir mit möglichst geringen Mengen, denn es geht nicht um ein gewaltsames Bekämpfen der Giardien, sondern das Immunsystem soll unterstützt werden, damit es lernen kann die Giardien auch selbst zu bekämpfen. Kontaktieren Sie uns gerne, damit wir die genaue Dosierung für Ihr Tier ermitteln können. Wir begleiten Sie im gesamten Verlauf der Behandlung und Ernährungsumstellung im Rahmen unseres Beratungsangebots.

Wenn Sie mehrere Haustiere haben, empfiehlt es sich, immer nur die Tiere mit Symptomen zu behandeln, die Futterumstellung dagegen ist zur Vorbeugung und auch zum Wohle Ihrer Tiere, für alle im Haushalt lebenden Fellnasen sinnvoll.




Probiotikum
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Die medikamentöse Behandlung belastet in gewisser Weise die Darmflora. Sinnvoll ist es daher begleitend, ganz egal ob Ihr Tier Panacur oder Gambamix bekommt, mit einem Aufbaupräparat zu unterstützen, welches die guten Bakterien schnell wieder in den Darm bringt und dadurch das Immunsystem stärkt.

Das kann jedoch nur in Kombination mit dem richtigen Futter wirken.

Ansonsten kann es passieren, dass der Durchfall trotz erfolgreicher Behandlung bestehen bleibt.



Achtung vor folgendem Missverständnis, sonst kommen die Giardien immer wieder!

Regelmäßig erleben wir ich es, dass Giardien nach anfänglich erfolgreicher Behandlung plötzlich wieder auftauchen. Dies kann zum einen passieren, weil der Körper einfach Zeit braucht. Auch mit Panacur vom Tierarzt kommt es zu Rückfällen, die oft noch stärker ausgeprägt sind, aufgrund der bereits oben erwähnten Schwächung der Tiere und der Darmflora. Sie müssen Ihrem Tier und dem Immunsystem genug Zeit geben, bei meinen Katzen hat der gesamte Vorgang etwa drei Monate gedauert.

Auf der anderen Seite werden jedoch oft Fehler gemacht, die zum Rückfall führen. Viele Tierbesitzer denken die Futterumstellung sei nur eine Art Diät mit kohlenhydratfreiem Futter. Das ist jedoch falsch, es geht darum das Tier dauerhaft artgerecht zu ernähren, denn wenn ein Tier einmal Giardien gehabt hat, wird immer eine gewisse Anzahl im Darm zurückbleiben. Manche Tierärzte hingegen vermitteln manchmal den Eindruck, man könnte die Giardien vollständig eliminieren, was nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht möglich ist.


Die artgerechte Ernährung tut Ihrem Tier neben der Giardien Vorbeugung auch auf allen anderen Ebenen gut. Trockenfutter, mit dem leider über die Hälfte aller Hunde und Katzen ernährt werden, führt auf Dauer nur dazu, dass beispielsweise bei Katzen die Niere versagt. Zusätzlich kommt es oft zu Allergien und vielen weiteren Beschwerden, die leider meist nicht mit der Ernährung in Zusammenhang gebracht werden. Mit einem artgerechten und gesunden Futter können Sie Ihrem Tier diese Beschwerden ersparen und die Grundlage dafür legen, damit es möglichst gesund alt werden kann.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Tieren Alles Gute und freuen uns darauf von Ihnen zu hören.


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